Warum ich das Lehramt verlassen habe – Meine Geschichte

10/25/2025

Ich weiß noch genau, wie es sich anfühlte: Dieses ständige Warten auf die nächsten Ferien. Nicht aus Vorfreude, sondern aus purer Erschöpfung. Ich brauchte diese Pausen nicht zur Erholung – ich brauchte sie zum Überleben.

Irgendwann wurde mir klar: Wenn ich mein Leben nach Ferienterminen ausrichte, läuft etwas grundlegend falsch.

Die Falle der kleinen Erfolge

Rückblickend begann es bereits im Studium. Ich spürte immer wieder, dass etwas nicht stimmte. Aber dann kam das nächste bestandene Examen, das kleine Latinum, das erste Staatsexamen. Jeder Erfolg fühlte sich an wie ein weiterer Grund, warum ich jetzt nicht mehr aufhören konnte.

"Nach so viel investierter Zeit kann ich doch nicht einfach abbrechen", dachte ich. Und so zog sich eine Entscheidung die nächste nach sich. Ohne das zweite Staatsexamen wäre das erste nichts wert. Also machte ich weiter.

Ich war gefangen in einer Kette von Entscheidungen, die ich Jahre zuvor getroffen hatte – ohne zu wissen, wie ich da wieder herauskommen sollte.

Als die Realität die Hoffnung einholte

Nach dem Referendariat hoffte ich, dass sich alles zum Besseren wenden würde. Aber die Belastung blieb. Die Vorbereitung, die Korrekturen, die Verantwortung – nichts davon fühlte sich leichter an.

Während andere Kollegen ihren Beruf mit Begeisterung ausübten, zählte ich die Wochen bis zu den nächsten Ferien. Und ich fragte mich: Sollte es sich wirklich so schwer anfühlen?

Die heimlichen Recherchen, die nirgendwohin führten

Abends, wenn alles ruhig war, öffnete ich meinen Laptop.

„Jobs für Lehrer außerhalb der Schule" „Berufswechsel nach Lehramt" „Was kann man mit einem Lehramtsstudium machen"

Ich las Stellenanzeigen, scrollte durch Karriereportale, klickte mich durch Jobprofile. Und jedes Mal kam diese lähmende Stimme: Was soll ich mit diesem Studium denn machen? Wer will mich denn da? Ich kann doch nur unterrichten.

Also schloss ich den Laptop wieder. Sagte mir, dass ich mich anstelle. Dass es anderen auch so geht. Dass das eben zum Job dazugehört.

Und am nächsten Morgen stand ich wieder vor der Klasse.

Diese Momente kennst du vielleicht auch. Diese Recherchen, die im Nichts enden. Diese Jobportale, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten geben. Dieses Gefühl, gefangen zu sein in einem Leben, das sich nicht richtig anfühlt.

Die Erkenntnis, die alles veränderte

Dann kam dieser eine Abend, an dem ich auf dem Sofa saß, erschöpft von einer weiteren Woche. Wieder waren Arbeiten unkorrigiert geblieben. Wieder hatte ich das Gefühl, nur zu funktionieren.

Und plötzlich kam dieser Gedanke, klar und unmissverständlich:

Ich kann nicht noch 37 Jahre bis zur Pension so weitermachen.

37 Jahre mich von Ferien zu Ferien hangeln. 37 Jahre nachts nach Alternativen suchen, ohne sie je zu verfolgen. 37 Jahre mit diesem nagenden Gefühl leben, im falschen Leben gefangen zu sein.

In diesem Moment traf ich eine Entscheidung: Es ist nie zu spät für eine Veränderung. Vor allem nicht, wenn die Alternative bedeutet, noch Jahrzehnte unglücklich zu bleiben.

Ich nahm es selbst in die Hand

Ich wartete nicht mehr darauf, dass sich etwas von selbst ändert. Ich wartete nicht mehr auf den perfekten Moment. Ich fing an, ernsthaft und konkret nach Wegen zu suchen.

Und es gab sie. Es gab Möglichkeiten. Es gab Menschen, die ausgestiegen waren und einen neuen Weg gefunden hatten. Ich musste nur endlich den Mut haben, den ersten Schritt zu gehen.

2024 habe ich das Lehramt verlassen.

War es einfach? Nein. Hatte ich Zweifel? Ja, viele. Aber als ich die Entscheidung wirklich getroffen hatte, spürte ich zum ersten Mal seit Jahren eine tiefe Erleichterung. Als hätte ich aufgehört, gegen den Strom zu schwimmen.

Warum ich diesen Blog schreibe

Heute bin ich nicht mehr im Schuldienst. Und ich will ehrlich sein: Es gibt immer noch Momente der Unsicherheit. Aber was es nicht mehr gibt, ist dieses Gefühl, von Ferien zu Ferien zu leben. Diese heimlichen Recherchen, die nirgendwohin führen. Diese lähmende Frage: Was soll ich mit diesem Studium machen?

Stattdessen habe ich Klarheit gefunden. Klarheit darüber, was ich will, was ich kann und dass ich mehr bin als nur Lehrerin.

Und genau deshalb schreibe ich diesen Blog.

Ich war selbst in dieser Situation. Ich kenne das Gefühl, im Dschungel der Fragen nicht zu wissen, wo man anfangen soll. Ich kenne die Überforderung, die lähmende Unsicherheit und die Angst vor dem Unbekannten.

Und ich weiß, wie unerreichbar viele Lösungen erscheinen. 1:1-Coachings für mehrere tausend Euro, die sich die meisten Lehrer gar nicht leisten können.

Deshalb ist es meine Mission, anderen Lehrerinnen und Lehrern zu helfen – mit einem Kurs, der Hilfe zur Selbsthilfebietet. Ich möchte dir zeigen, wie du deine wahren Stärken entdeckst, deine berufliche Leidenschaft erkennst und einen Weg findest, der sich richtig anfühlt. Ohne dass es ein Vermögen kostet.

Du brauchst keine endlosen Coaching-Sitzungen. Du brauchst Werkzeuge, Klarheit und einen Plan – und dann schaffst du es selbst.

Wenn du das hier liest...

...dann bist du vielleicht genau da, wo ich vor einem Jahr war.

Du hangelst dich von Ferien zu Ferien. Du suchst nachts nach Alternativen, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst. Du fragst dich: Was soll ich mit diesem Studium machen? Wer will mich denn? Du spürst, dass du nicht noch 30 Jahre so weitermachen kannst.

Ich verstehe das. Ich war genau dort.

Und ich will dir sagen: Es ist nicht zu spät. Du bist nicht gefangen. Dein Studium war nicht umsonst. Es gibt einen Weg für dich – du musst ihn nur gehen.

In den nächsten Artikeln zeige ich dir, wie.

Im nächsten Artikel erfährst du, wie du herausfindest, ob du wirklich bereit bist für den Ausstieg – mit konkreten Fragen, die dir Klarheit verschaffen.